Freitag, 22. Februar 2013

Donnerstag, 21.02.2013: auf dem Weg von David nach Paso Canoas 12:28h

Donnerstag, 21.02.2013: auf dem Weg von David nach Paso Canoas 12:28h

Das ist jetzt das zwei Mal, dass wir von David eine kleine Weltreise starten. Gestern sind wir früh um 7.30h von Boca Chica mit der Hamburgerin und ihrem französischen Freund Richtung David. Wir waren uns ja noch nicht ganz sicher wo wir hin wollen, haben das also davon abhängig gemacht, ob wir beim Nationalpark "La Amidad" in der daran angrenzenden Rangerstation schlafen koennen. Ich habe dann von David im Touristenbüro angerufen und die haben uns zwei Betten in der Rangerstation reserviert. Dann sind wir 2 1/2 Studen von David nach Cerro Punto gefahren und es wurde immer abgeschiedener und vor allem: immer kaelter.
Auf einmal wurden die sonst sehr kahlen, trockenen Bereiche neben den Straßen grün und bergig. Der Ort Cerro Punto und die dahinter liegenden Doerfchen sind wunderschön! Die Menschen haben ihre kleinen Häuschen an der nicht-viel-befahrenen Straße und dahinter liegen ihre Felder mit Kartoffeln, Salat und dem ganzen Gemüse auf den Bergen. Die Maenner fahren dann den Berg mit ihren Jeeps hoch und arbeiten den ganzen Tag ganz romantisch auf den Feldern, die sowas von steil liegen!

Bis nach Cerro Punta konnten wir mit dem Bus fahren, dann hat der Chiko uns an einer Feldstrasse rausgelassen und wir mussten keine 30 Sekunden warten bis ein Mann uns gefragt hat, ob er uns mit zum Parc de National nehmen kann. So nett! Wir mussten nicht mal den Arm heben!
Dann hat er uns an den Anfang vom Nationalpark gefahren, an dem ein kleines Restaurant liegt. Das Restaurant war total leer, aber die kleine Frau aus der Küche hat uns trotzdem total freundlich den Weg zur Rangerstation erklärt.

Dann ging die uebertriebenste körperliche Anstrengung los: Wir mussten mit unseren fetten Rucksaecken, unserem Handgepäck und den Einkaeufen den stark ansteigenden Weg zur Station hochsteigen. Zwischendurch dachte ich wirklich, dass ich sterben muss. Es ging so steil hoch und alles war so schwer! Und dazu war es auf einmal richtig kalt, weil die ganze Gegend ja viel hoeher gelegen war... Oben angekommen hat uns der Ranger dann das Haus und den Raum gezeigt in dem wir schlafen sollten.
Das war wirklich so eklig! Ich hatte sofort richtig schlechte Laune und wollte am Liebsten sofort wieder wegfahren. In der Küche war alles Geschirr irgendwie so halb dreckig wieder in die Schränke geworfen worden, alles hat geklebt, die Kochnische hatte kein Licht.. Oben in unserem Zimmer war es nicht besser: die Fenster schlecht bis nicht abgedichtet, bzw. direkt falsch eingesetzt, so dass es überall durchgezogen hat, irgendwelche Fliegeneier oder sowas in der Art auf den in Plastik eingewickelten Matratzen. Ich war soooooo unglücklich! Ich finde, ich bin in Sachen Hygiene echt keine Prinzessin, aber es standen zB direkt neben dem Durchgang zur Kueche so eingelegte Tiere.. Schlangen zum Beispiel, ABER AUCH etwas was aussah wie ein gehaeuteter Maulwurf. Bah!

Okay, wir haben dann erstmal das Beste draus gemacht, weil wir ja auch ziemlich lange da runter gefahren sind und uns den Urwald angucken wollten, haben unsere Rangerklamotten angezogen und sind in den Wald gestapft, der echt beeindruckend war! Zwar nicht erwaehnenswert viele Tiere, aber die Pflanzen und die ganze Stimmung da "drin" war atemberaubend! (Ehrlich gesagt war das das 1. Mal seit Tagen, dass wir überhaupt mal reine, frische, nicht vor Hitze erdrueckte Luft atmen konnten..)
Leider war der Weg zum Wasserfall gesperrt, weil es geregnet hat und die Wassermassen gefährlich werden könnten.

Als der "Ranger", der die ganze Zeit nur im Haus vorm Fernseher hing, uns dann später am Abend verlassen hat, haben wir auf der Glotze, die phänomenale 3 Sender hatte Champions League geguckt, Nudeln gekocht und haben das Zimmer gewechselt.
Das Haus liegt halt wirklich im tiefsten Wald und das Restaurant ist circa 10 Minuten anstrengenden Fußmarsch entfernt.
Als ich festgestellt habe, dass die Klospülung und der Wasserhahn im Bad nicht funktionierte war ich nur noch resigniert. Na ja! Was soll's!
Wir lagen dann um sieben im Bett, haben gelesen und gefroren (ich zumindest) und haben um 20.15h alle Lichter im Haus zu zweit ausgemacht und die Schloesser überprüft...
Das war echt meine übelste Nacht bisher. Kalt, Angst, Ekel.. bei Anton ging's, aber ich habe wenig geschlafen und hatte miese Traeume.

Wir sind dann heute morgen um halb acht aufgestanden und Anton hat dem ueberraschten circa Mitte-50-jährigem Ranger erklärt, dass wir nicht 15$ + 5$ Eintritt in den Park pro Person zahlen, wenn das Bad nicht geht und alles siffig ist. Tatsächlich mussten wir dann nur 20$ für alles zahlen und sind einigermaßen froh abgerückt Richtung David.
Jetzt fahren wir gerade nach Paso Canoas, also Richtung Costa Rica. Wir haben beschlossen Boas del Torro auszulassen, weil viele die wir getroffen haben, inklusive unserer kanadischen Freunde, meinten, dass Bocas nur touristisch und deswegen teuer ist. So viel zum Stand jetzt. Ich melde mich dann nochmal, falls es mehr zu berichten gibt später. Die Busfahrt ist wie immer huckelig, eng und heiß.
Alles Liebe!





Von meinem iPhone gesendet

2 Kommentare:

  1. Das ist wirklich romantisch den ganzen Tag auf dem Feld zu arbeiten!! ,-)

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  2. Unglaublich das Ihr den Preis neu verhandelt habt, nicht schlecht Herr Specht!!

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